DGHM
EINE STARKE GEMEINSCHAFT

Die diesjährigen DGHM-Preise wurden am 2. Juni 2024 im Rahmen der 76. DGHM Jahrestagung / Gemeinsamen Tagung von DGHM und VAAM in Würzburg verliehen.

DGHM-Hauptpreisträger 2024

Prof. Dr. Sven Hammerschmidt

Sven Hammerschmidt studierte Biologie in Braunschweig und promovierte anschließend in Hannover, wo er auch seine Habilitation abschloss. 2003 wechselte er als Forschungsgruppenleiter nach Würzburg und nahm 2007 eine Professur (W2) an der LMU München an. 2008 erhielt er den Ruf auf eine W3 Professur für „Allgemeine und Molekulare Genetik“, an das Interfakultäre Institut für Genetik und Funktionelle Genomforschung der Universität Greifswald, wo er die Abteilung Genetik der Mikroorganismen seitdem leitet.
Herr Prof. Hammerschmidt ist seit Jahrzehnten ein außerordentlich innovativer produktiver und international sichtbarer Wissenschaftler mit besonderem Fokus auf Infektionen durch Streptococcus pneumoniae. Pneumokokken sind die Infektionserreger mit sehr hohen Mortalitäten, gleichzeitig sind sie aber auch Teil des menschlichen Mikrobioms. Wie diese beiden Seiten der Bakterien molekular und infektionsbiologisch zusammenhängen, war nur unvollständig verstanden und wurde von Herrn Hammerschmidt detailliert untersucht.
Herr Hammerschmidt konnte mit seinen Forschungsansätzen, die hochkomplexe Methoden der Zellbiologie und Biochemie in in vitro und in vivo Infektionsmodellen umfassen, u.a. verschiedene Adhäsine und Virulenzfaktoren von S. pneumoniae identifizieren. Er untersuchte die Wege der Immunevasion der Bakterien, u. a. durch Rekrutierung von Komplementfaktoren und die mechanistische Klärung der Resistenz gegen oxidativen Stress sowie die Synthese und Verankerung von Teichonsäuren. Des Weiteren untersuchte er Struktur- und Funktion bakterieller Oberflächenlipoproteine, die sich möglicherweise als Impfantigene eignen und die Interaktionen von S. pneumoniae mit Thrombozyten, hier u.a. der Toxine von S. pneumoniae.
Prof. Hammerschmidt hat mehr als 190 begutachtete Originalartikel in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, daneben zahlreiche Übersichtsarbeiten und Buchkapitel, so war er u.a. einer von drei Herausgebern des Buches „Streptococcus pneumoniae: Molecular mechanisms of host-pathogen interactions“.
Herr Hammerschmidt war Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs 1870 „Bakterielle Atemwegsinfektionen“, Koordinator von BMBF-Projekten und an internationalen Projekten wie CAREPNEUMO (Combating Antibiotics Resistant Pneumococci by Novel Strategies Based on in vivo and in vitro Host – Pathogen Interactions 2009-2012), sowie einem EU-Projekt im FP7 beteiligt.
Er ist als Associate-Editor und als Gutachter für viele wissenschaftliche Zeitschriften sowie für Förderorganisationen wie DFG, MRC, ANR und andere tätig. Prof. Hammerschmidt war in den wissenschaftlichen Beiräten des SFB TRR84 Berlin-Gießen, der International Leibniz Research School (ILRS) in Jena, des Forschungszentrums Borstel und des Leibniz Lungenzentrums tätig. Er hat bislang 29 junge Kolleginnen und Kollegen erfolgreich in ihrer Promotion zum Dr. rer. nat. betreut.
Er wurde 1998 mit dem Robert-Koch-Postdoktorandenpreis Mikrobiologie und 2007 mit dem Becton-Dickinson Research Award der DGHM ausgezeichnet.
Prof. Hammerschmidt war lange Zeit Vorsitzender der Fachgruppe Mikrobielle Pathogenität von DGHM und VAAM und einer der Vizepräsidenten der DGHM. Er wurde 2020 für eine erste Amtsperiode in das Fachkollegium der DFG für das Fach Medizinische Mikrobiologie und Mykologie, Hygiene, Molekulare Infektionsbiologie gewählt und vor kurzem wurde er für eine zweite Amtsperiode für das DFG Fachkollegium 2.21 wiedergewählt.


DGHM-Förderpreisträgerin 2024

Prof. Dr. rer. nat. Caroline Barisch

Caroline Barisch promovierte in der Abteilung Zellbiologie der Universität Kassel (bei Prof. Markus Maniak), wo sie einen umfassenden Einblick in die Komplexität und weitreichende Bedeutung von Lipiden für Mikroorganismen sowie eine Ausbildung in essentiellen Analysetechniken wie Lipidextraktion, chromatographische Analyseverfahren und konfokale Fluoreszenzmikroskopie von Lipiden erhielt. Anschließend arbeitete sie als Postdoktorandin und leitende Forschungsassistentin im Labor von Prof. Thierry Soldati in Genf, in der sie die Funktion von Lipidtröpfchen bei der Mykobakterien-Infektion untersuchte. Nach einer kurzen Unterbrechung ihrer Forschungstätigkeit durch eine Zwillingsgeburt im Jahr 2012 führte sie Ihre Forschungstätigkeit in Genf weiter.
Im Jahr 2019 wechselte sie als Nachwuchsgruppenleiterin in die Abteilung Molekulare Infektionsbiologie, des Fachbereichs Biologie/Chemie der Universität Osnabrück, wo sie ihre eigene Forschungslinie zur Verfolgung des Flusses von Wirtszelllipiden im Dictyostelium discoideum / M. marinum – Infektionssystem, das den Infektionszyklus von M. tuberculosis sehr gut nachstellt, etablierte.
Um die für die Infektion relevanten Lipidtransportwege zwischen Mykobakterien und deren Wirtszellen zu untersuchen, verwendet Frau Barisch Methoden des Metabolic-Tracing und der massenspektrometrischen Lipidomik. Dies erlaubt ihr entsprechende Wirtslipidspezies zu identifizieren, die von intrazellulären Mykobakterien genutzt werden. Um die Lipiddynamik zwischen Mykobakterien und ihrem Wirt auf subzellulärer und ultrastruktureller Ebene während verschiedener Infektionsstadien zu analysieren, etablierte sie den Einsatz photoaktivierbarer Lipide.
Ein weiteres Ziel der aktuellen Forschungen von Frau Barisch ist die Identifikation von Komponenten der Lipidtransportmaschinerie des Wirts, die eine Rolle beim Austritt der Bakterien aus der Vakuole ins Zytosol spielen und somit für den Verlauf der Infektion entscheidend sind.
Antibiotikaresistente Mykobakterien stellen eine enorme Herausforderung dar, und die von Frau Barisch beschriebenen Strategien bilden somit eine wichtige Grundlage für die Entwicklung alternativer Therapiemethoden.
Caroline Barisch ist eine angesehene Expertin auf dem Gebiet der Infektionsforschung und hat durch ihre interdisziplinäre Ausrichtung mit ihren zusätzlichen Schwerpunkten in Lipidbiochemie und hochauflösender Mikroskopie entscheidend zur Etablierung des DFG SFB1557 „Funktionale Plastizität, kodiert durch zelluläre Membrannetzwerke“ der Universität Osnabrück beigetragen.
Im Jahr 2022 nahm sie den Ruf auf eine gemeinsame Professur „Biologie des Interaktoms in der Dysbiose“ zwischen der Universität Hamburg und des Forschungszentrums in Borstel an.
Frau Barisch veröffentliche ihre Ergebnisse in mehr als 20 Publikationen in renommierten Journalen, wie z.B. Cellular Microbiology, mBio und PLoS Pathogens.


bioMérieux-Diagnostikpreisträger 2024
Dr.  rer. nat. Peter Braun

Peter Braun studierte Mikrobiologie an der TU-München und promovierte an der LMU-München. In seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit der Entwicklung neuartiger Methoden zur schnelleren und verbesserten Ausbruchsaufklärung bei Milzbrand. Zusätzlich zu neuen bioforensichen Tools entwickelte er vor allem neue Testverfahren zur schnellen und spezifischen Detektion des Milzbrand-Erregers Bacillus anthracis.
Nach der Promotion war Herr Dr. Braun von 2016 bis 2023 als Wissenschaftler und Offizier am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr eingesetzt. Er befasste sich in dieser Zeit mit verschiedenen Forschungsprojekten zu Bakteriophagen und zu speziellen Rezeptor-Bindeproteinen (RBPs) dieser Bakteriophagen. RPBs sind hochspezifisch für bestimmte Bakterienarten und können für eine Vielzahl praktischer Anwendungen in der medizinischen Diagnostik, aber auch der Therapie genutzt werden.
Unter Nutzung verschiedener molekularbiologischer Methoden ist es Dr. Braun und seiner Laborgruppe unter anderem gelungen, Diagnostikverfahren zur schnellen Identifikation von Bacillus anthracis, Yersinia pestis und Klebsiella pneumoniae– Bakterienstämme zu entwickeln und zur unmittelbaren Anwendung zu bringen.
Die für Bacillus anthracis und Yersinia pestis spezifischen RBP-basierten Methoden werden derzeit für eine Vielzahl weitere Erreger entwickelt, u.a. Burkholderia pseudomallei, Brucella spp., Clostridium difficile und Mycobacterium tuberculosis.
Neben der Entwicklung von Phagen RBP basierten Tools steht auch das Engineering von kompletten Bakteriophagen im Fokus von Dr. Brauns Forschung. Die für die jeweiligen Bedürfnisse angepassten Viren können so für eine optimierte Phagentherapie sowie als Reporterphagen für die Diagnostik eingesetzt werden.
Letzteres konnte kürzlich für Klebsiella pneumoniae gezeigt werden und wird momentan auf weitere Erreger ausgeweitet. Dabei können nicht nur lebende Bakterien direkt in klinischen Proben nachgewiesen werden, sondern auch zeitgleich eine Antibiotika Sensitivitätstestung durchgeführt werden.
Seit 2023 ist Herr Braun Gruppenleiter am Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP in Penzberg tätig, wo er sich weiterhin u.a. mit der Verwendung von RBPs sowie dem Engineering von Bakteriophagen für die Anwendung in der Diagnostik und Therapie bakterieller Infektionskrankheiten beschäftigt.
Seine Arbeiten wurden in hochrangigen Journals, wie z.B. Journal of Clinical Microbiology publiziert.


Becton Dickinson-Forschungspreisträger 2024
Dr. med. Cihan Papan

Cihan Papan studierte Medizin in Innsbruck und Paris und Heidelberg) und schloss 2017 seine epidemiologische Dissertation mit magna cum laude ab. Im Jahr 2019 wurde er Oberarzt am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Universitätsklinikum des Saarlandes, wo er maßgeblich die Bereiche Serologie und klinische Beratung verantwortete.
Nach Abschluss seiner Weiterbildung zum Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie wurde er als Oberarzt an das Institut für Hygiene und Public Health am Universitätsklinikum Bonn berufen, wo er seither die Forschungsabteilung „One Health“ leitet. Er ist seit 2022 Habilitand für das Fach „Medizinische Mikrobiologie und Hygiene“.
Zur Vertiefung seiner didaktischen Fähigkeiten absolviert Herr Dr. Papan seit 2021 den Postgraduiertenstudiengang „Master of Medical Education“ an der Universität Heidelberg.
Ein besonderer Schwerpunkt von Hr. Dr. Papan, sowohl wissenschaftlich als auch in der Krankenversorgung, sind Antibiotikaresistenzen und Antibiotic Stewardship (ABS). Hierbei legt er einen speziellen Fokus auf neue, diagnostische Verfahren und deren möglichen Nutzen im Sinne eines rationalen Einsatzes von Antiinfektiva. Ein weiterer Fokus ist das Zusammenspiel von ABS und Infektionsprävention, das insbesondere im Kontext von nosokomialen Infektionsausbrüchen mit multiresistenten Erregern eine Rolle spielt.
National wie auch international ist Herr Dr. Papan für seine Forschung im Bereich Infektionsdiagnostik mit Schwerpunkt auf Host-Response und molekulardiagnostischer Methoden anerkannt und fungiert regelmäßig als Peer-Reviewer für einschlägige Journals wie Clinical Microbiology and Infection und Journals aus der Lancet-Gruppe.
Seine Forschungsarbeiten wurden bislang in 46 Arbeiten, davon 19 als Erst- und 12 als Letztautor, veröffentlicht u.a. in The Lancet Infectious Diseases, The Lancet Microbe, Clinical Infectious Diseases, und Clinical Microbiology and Infection.


DGHM-Promotionspreisträgerin 2024
Dr. med. Katharina Ginter

Frau Dr. med. Ginter studierte als Stipendiatin des Deutschlandstipendiums der Charité, des Begabtenförderungswerks Cusanuswerk und des Ingeborg Rapaport Fellowships der Charité Humanmedizin an der Charité in Berlin und schloss ihr Staatsexamen mit der Bestnote 1 ab. Im Anschluss war sie als Ärztin ein Jahr in der Dermatologie der Universität Heidelberg tätig.
Während Ihres Studiums promovierte sie am Hygieneinstitut der Charité Berlin unter der Leitung von Prof. Christine Geffers zum Thema:“ Scores als Risikoindikatoren für nosokomiale Infektionen Analyse von Daten aus dem Patientendaten-managementsystem COPRA mit Python, SQL und R“. Ihre Dissertation wurde mit magna cum laude bewertet.
Sie zeigt in ihrer Promotionsarbeit, dass ein höherer Wert von routinemäßig erhobenen Aufnahmescores ein Indikator für ein gesteigertes nosokomiales Infektionsrisiko auf Intensivstationen ist. Frau Ginter wertete hierfür Surveillancedaten von sieben Intensivstationen der Charité aus den Jahren 2017 und 2018 aus. Hierbei analysierte sie die Werte der etablierten Scoring Systeme und deren Zusammenhang mit dem Risiko für primäre Blutstrominfektionen, untere Atemwegsinfektionen und Harnwegsinfektionen und analysierte die Daten mit verschiedenen Modellen der Ereigniszeitanalyse.
Ihre Forschungsaktivität wird dazu beitragen, Maßnahmen gezielt, ressourcenschonend und nebenwirkungsarm einzusetzen. Ihre bisherigen Forschungsergebnisse publizierte auf mehreren Konferenzen und in 4 Publikationen, darunter als Erstautorin im Top-Journal „Infektion“.


DGHM-Promotionspreisträger 2024
Dr. med. Frederik Lennart Schmidt

Herr Schmidt studierte in Frankfurt Humanmedizin und fertigte am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Frankfurt der Goethe-Universität unter der Leitung von Prof. Dr. phil. nat. Peter Kraiczy und Prof. Dr. Volkhard Kempf seine Dissertation mit dem Titel „Vergleichende Analysen zur Interaktion von Plasminogen mit dem Vlp 15/16 und dem GlpQ Protein von Borrelia miyamotoi“ an. Diese entstand im Rahmen des hessischen Forschungsförderungsprogrammes LOEWE (Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz) Zentrum DRUID (Novel Drug Targets against Poverty-related and Neglected Tropical Infectious Diseases).
Diese Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur molekularen Aufklärung des Immunevasions-mechanismus des noch relativ unbekannten humanpathogenen Erregers des Zeckenrückfallfiebers. Im Rahmen seiner Untersuchungen analysierte Herr Dr. Schmidt mit verschiedenen immunologischen Methoden die Interaktion von zwei Proteinen (Vlp15/16 und GlpQ) mit Plasminogen und grenzte durch in vitro Mutagenese Studien die mit Plasminogen-interagierende Region des GlpQ- Proteins ein.
Seine Dissertation wurde mit magna cum laude bewertet und die Forschungsergebnisse mit Herrn Schmidt als Erstautor wurden im Jahre 2021 im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht.


DGHM-Promotionspreisträger 2024
Dr. med. Alexander Dichter

Herr Dr. Alexander Dichter studierte in Mainz Biologie (BSc.) und schloss den Masterstudiengang „Molekulare Biowissenschaften“ an der Goethe Universität Frankfurt ab. Im Anschluss fertigte er eine Dissertation und der Leitung von Herrn Prof. Volkhard Kempf im Rahmen des hessischen Forschungsförderungsprogrammes LOEWE (Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz) Zentrum DRUID (Novel Drug Targets against Poverty-related and Neglected Tropical Infectious Diseases) an, die mit magna cum laude bewertet wurde.
Dr. Dichter forscht an der Carrión-Krankheit, einer in Südamerika endemischen und sog. „neglected tropical disease„, wobei die Infektionsbiologie des Erregers nahezu unbekannt ist. Herr Dr. Dichter hat mehrere Genome sequenziert, diverse genetische Manipulationstechniken bei dem schwierig zu handhabenden Erreger B. bacilliformis etabliert, neuartige Infektionsmodelle entwickelt. Dabei hat zum ersten Mal ein infektionsserologisches Diagnostikum entwickeln können, das im November und Dezember 2023 im Rahmen einer Expedition im peruanischen Hochland (Amazonas) mit ihm als Teilnehmer zum Einsatz gebracht wurde. Zudem hat Dr. Dichter die Proteine von Bartonella bacilliformis, der der Hämolyse beim Oroya-Fieber zugrunde liegen, aufgeklärt.
Die Forschungsarbeiten von Herrn Dr. Dichter wurden auf Konferenzen jährlich präsentiert und in hochrangingen Fachjournalen publiziert, unter anderem in „The Lancet Microbe“.


DZIF-Promotionspreis der DGHM
Dr. rer. nat. Elias Eger

Dr. Eger studierte an der Universität Greifswald den Diplomstudiengang Pharmazie und erhielt 2018 seine Approbation als Apotheker.

Er begann im Jahr 2018 seine Promotion als Doktorand am Institut für Pharmazie der Universität Greifswald und führte diese ab 2022 am Institut für Infektionsmedizin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Katharina Schaufler weiter.

Seine Promotion mit dem Titel „Investigation of One Health-related high risk clonal lineages of multidrug-resistant Escherichia coli and carbapenemase-producing Klebsiella pneumoniae reveals key factors for their success“ wurde mit höchster Auszeichnung (summa cum laude) bewertet.
Sein Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion über antimikrobielle Resistenzen schließt wichtige Wissenslücken und bietet wertvolle Einblicke in den Erfolg und die Evolution von Hochrisiko-Klonen, eine entscheidende Herausforderung im Kontext von One Health. Elias Eger erreichte dies durch den Einsatz modernster bioinformatischer Ansätze in Kombination mit umfassenden in vitro– und in vivo-Funktionsstudien.
In seiner Promotionsarbeit sind drei Hauptkomponenten enthalten: Eine umfassende Analyse von genomischen Surveillance Daten zu multiresistenten E. coli-Isolaten aus verschiedenen Umgebungen in Subsahara-Afrika; die Anwendung von funktioneller Genomik und Phänotypisierung zur Untersuchung bakterieller Virulenz in einem durch Lebensmittel übertragenen Hochrisiko E. coli-Klon; und die Untersuchung der evolutionären Pfade, die der Resistenzentwicklung gegen eine neuartige Wirkstoffkombination zugrunde liegen, begleitet von der Erforschung von Kompensationsmechanismen in einem K. pneumoniae-Ausbruchsklon.
Er präsentierte seine Forschungsergebnisse regelmäßig auf zahlreichen internationalen Konferenzen und veröffentlichte seine Forschungsergebnisse bisher in fünf hochwertigen Erstautorveröffentlichungen mit einem Höchst-Impact-Faktor (IF) von 7,171. Zudem trug er entscheidend zu sieben weiteren Publikationen bei und veröffentlichte zwei Studien als Letztautor, eine davon mit IF > 13.
Er begann direkt nach seiner Promotion als Wissenschaftlicher Mitarbeiter/Postdoc am Helmholtz Institut für One Health, in Greifswald das Drittmittelprojekt „MDR-Dekol“, das sich auf die Darmdekolonisierung multiresistenter E. coli– und K. pneumoniae-Klone fokussiert.