DGHM
EINE STARKE GEMEINSCHAFT

Die diesjährigen DGHM-Preise wurden am 18. September 2023 im Rahmen der 75. DGHM Jahrestagung in Lübeck verliehen.

DGHM-Hauptpreisträgerin 2023
Prof. Dr. rer. nat. Cynthia Sharma; Würzburg

Prof. Cynthia Sharma

Seit Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn untersucht Cynthia Sharma, wie sich Mikroorganismen an veränderte Umgebungen oder Wirte anpassen. Bereits in ihrer Diplomarbeit, die sie 2004 abschloss, analysierte sie Genomsequenzen und identifizierte strukturelle RNA-Elemente. In ihrer anschließenden Doktorarbeit, die sie unter Leitung von Prof. Jörg Vogel am Max Planck Institut für Infektionsforschung in Berlin anfertigte, konnte sie ein biologisches Prinzip konservierter funktioneller Domänen in kleinen, regulatorischen RNAs (sRNAs) von Bakterien zeigen und wie diese die Multi-Target-Regulation vermitteln. Während ihrer Promotionszeit und der darauffolgenden kurzen Zeit als Postdoktorandin am MPI, hat Cynthia Sharma zudem das sogenannte „Differential RNA-seq (dRNA-seq)“ entwickelt, eine generische und weit verbreitete Methode zur Annotation bakterieller Transkriptome. Eine daraus resultierende Helicobacter pylori dRNA-seq-Studie, die in der Fachzeitschrift Nature mit Frau Sharma als Erstautorin veröffentlicht wurde, war die Grundlage für den Aufbau ihrer unabhängigen Gruppe in Würzburg im Jahr 2010.

Aufgrund ihrer äußerst erfolgreichen Zeit als Nachwuchsgruppenleiterin in Würzburg und zwei externen Rufen, wurde sie 2017 auf den am Institut für Molekulare Infektionsbiologie neu eingerichteten Lehrstuhl für Molekulare Infektionsbiologie II an der Medizinischen Fakultät der JMU Würzburg berufen.

Dort untersucht Sharmas Gruppe am Forschungszentrum für Infektionsbiologie der Universität Würzburg mithilfe molekularbiologischer und biochemischer Ansätze die genregulierende Funktion von Helicobacter pylori und des verwandten Lebensmittelkeims Campylobacter jejuni.  Ihr Labor hat verschiedene Hochdurchsatzsequenzierungsansätze für Transkriptom- und Translatomanalysen und zur Untersuchung der posttranskriptionellen Regulation entwickelt und außerdem neue Infektionsmodelle basierend auf „Tissue-Engineering“ entwickelt, um die Rolle von kleinen RNAs bei Infektionen zu untersuchen und neue Virulenzfaktoren zu identifizieren. Ihre Forschung hat zudem auch zu neuen Erkenntnissen über die Biologie von CRISPR-Cas Immunsystemen geführt.

Insgesamt ist Cynthia Sharmas wissenschaftlicher Ansatz sehr interdisziplinär und umfasst die Bereiche Mikrobiologie, RNA-Biologie, Infektionsbiologie, Molekularbiologie, Biochemie, und Bioinformatik. Ihre Arbeiten wurden in 89 Publikationen veröffentlicht, u.a. in renommierten Journals wie Science, Nature, Molecular Cell und EMBO.

Sie wurde bereits mehrfach ausgezeichnet u.a. 2011 mit dem Robert-Koch-Postdoktorandenpreis für Mikrobiologie, 2013 mit dem DGHM-Förderpreis, 2015 mit dem Heinz Maier-Leibnitz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 2021 als Winner Life Sciences Category, Falling Walls Science Breakthroughs und 2022 mit dem Pettenkofer Preis.

Sie hat seit 2010 mehr als 19 unabhängige Forschungsstipendien von z. B. DFG, BMBF, ERA-Net, ERC, VW Stiftung erhalten und insgesamt ~7,6 Mio. € eingeworbene Drittmittel.

Frau Sharma hat sich 2015-2021 als Vorstandsmitglied der Fachgruppe „Gastrointestinale Infektionen“ in der DGHM engagiert und organisiert im nächsten Jahr zusammen mit Prof. Oliver Kurzai, dem Tagungspräsidenten der DGHM, die gemeinsame DGHM/VAAM Tagung 2024 in Würzburg.


DGHM-Förderpreisträger 2023
Dr. Mark Sebastiaan Gresnigt, PhD; Jena

Dr. Mark Sebastiaan Gresnigt

Mark Gresnigt schloss 2010 den Masterstudiengang „Medical Biology“ – an der Radboud University, in den Niederlanden ab und begann anschließend seine Doktorarbeit im Labor von Prof. Dr. Mihai Netea, in der er sich mit Pattern-Recognition- und Zytokin-Signalwegen, befasste, die an der Wirtsabwehr gegen den opportunistischen pathogenen Schimmelpilz Aspergillus fumigatus beteiligt sind.

Nach Abschluss der Doktorarbeit im Jahr 2016, untersuchte Mark Gresnigt als Postdoc im gleichen Labor die metabolischen Veränderungen, die in zirkulierenden Monozyten auftreten, die dem Endotoxin von Escherichia coli ausgesetzt sind. In diesem menschlichen Modell, das die Sepsis nachahmt, konnte er aufzeigen, dass die drastische systemische Immunaktivierung durch Endotoxämie dazu führt, dass Monozyten ihre metabolische Plastizität verlieren und damit auch ihre Fähigkeit, Zytokinantworten auszulösen, reaktive Sauerstoffspezies freizusetzen und den opportunistischen pathogenen Pilz Candida albicans zu beseitigen. Nach mehreren kurzen Forschungsaufenthalten in den USA, Großbritannien und Frankreich, in denen er sich intensiv mit der Wirt-Pathogen-Interaktion aus der Perspektive des Wirts beschäftigt hatte, erhielt Mark Gresnigt 2018 ein Alexander-von-Humboldt-Postdoktorandenstipendium mit dem er an das Leibniz-HKI in Jena wechselte.

Hier begann er ein Team zu leiten, das sich mit der Frage beschäftigte, wie Bakterien der Pathogenität von Candida albicans entgegenwirken können. Parallel dazu baute er seinen eigenen Forschungsschwerpunkt auf, der sich mit der Interaktion von C. albicans mit der Wirtsumgebung befasst. Mit dieser Thematik wird er durch das Emmy Noether-Programm der DFG gefördert und hat damit die Gelegenheit bekommen, seine eigene unabhängige Forschungsgruppe zu gründen.

Er erhielt als Mitglied der AG von Raquel Alonso-Róman 2022 den MEDAC Award des HKI und 2021 den Forschungsförderpreis der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft. 4 seiner 69 Veröffentlichungen wurden vom DGHM-Vorstand schon zum Paper of the Month gewählt.


DGHM-Förderpreisträgerin 2023
Prof. Dr. med. vet. Katharina Schaufler, PhD; Greifswald

Prof. Dr. Katharina Schaufler

Katharina Schaufler studierte von 2006-2012 Veterinärmedizin an der Justus-Liebig Universität in Gießen und an der Complutense de Madrid (Spanien). Anschließend promovierte Sie bis 2016 an der Freien Universität Berlin bei Prof. Lothar Wieler zum Dr. med. vet. und PhD in Biomedical Science mit dem Fokus auf multiresistente Bakterien (MDR) im One Health Kontext.

Frau Schauflers Forschung konzentriert sich auf die Analyse der Mechanismen, die zur Entwicklung von Antibiotikaresistenzen führen und damit zur erfolgreichen Ausbreitung der multiresistenten Erreger beitragen, insbesondere der gramnegativen und -positiven Bakterien aus den Familien der Enterobacteriaceae und Enterococcaceae. Sowohl in ihrer Doktorarbeit als auch in ihrer Dissertation untersuchte sie Mechanismen, die zum Erfolg von MDR E.coli beitragen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass extrachromosomale Elemente (Plasmide) dieser Krankheitserreger nicht nur Resistenzen gegen Antibiotika übertragen, sondern den Erregern auch mehr Virulenz verleihen und damit deren äußerst erfolgreiche Verbreitung unterstützen. Sie widerlegte auch das gängige Dogma, dass Plasmidreproduktion im Allgemeinen mit Fitnesskosten für die jeweiligen bakteriellen Wirte verbunden ist.

Diese Kenntnisse erweiterte sie in einer Postdoktorandinnenausbildung im Rahmen eines Stipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Harvard Medical School in Bosten (USA) von 2017-2018. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wurde sie zur Juniorprofessorin für pharmazeutische Mikrobiologie an die Universität Greifswald berufen, wo sie eine vom BMBF geförderte Nachwuchsgruppe zu neuartigen Strategien zur Bekämpfung von multiresistenten Erregern leitete.  In ihrer Arbeit fokussierte sie sich nun auf die Entwicklung innovativer, Anti-infektiva Strategien gegen bestimmte pandemische AMR Escherichia coli und Klebsiella pneumoniae, mit dem Ziel neue erregerspezifische Zielstrukturen zu identifizieren.

Im Jahr 2021 wurde sie zur Professorin an das Institut für Infektionsmedizin der Universität Kiel und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein berufen. Seit August dieses Jahres leitet sie die Abteilung für Epidemiologie und Ökologie antimikrobieller Resistenzen am Helmholtz Institut One Health in Greifswald. In ihrer aktuellen Forschung klärt sie, in Zusammenarbeit mit zahlreichen nationalen und internationalen Kooperationspartner:innen, das Vorkommen und die Übertragung von MDR-Erregern bei Tieren, Menschen (einschließlich Lebensmittelproduktion) und der Umwelt im One-Health Kontext auf und forciert die Identifizierung und Validierung innovativer Anti-Virulenzstrategien.

Ihre Forschungsergebnisse wurden in 50 Publikationen in renommierten Journals veröffentlicht, die u.a. auch zweimal zum Highlight der Infektionsprävention und klinischen Mikrobiologie vom DGHM-Vorstand gewählt wurden. Des Weiteren wurde sie bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der Postdoktorandinnenpreis der Robert Koch Stiftung (2021), der Förderpreis der deutschen veterinärmedizinischen Gesellschaft (2021) und der DGHM Promotionspreis (2016).

Frau Katharina Schaufler ist darüber hinaus eine der vier Tagungspräsident:innen dieser DGHM-Jahrestagung.


Becton Dickinson-Forschungspreisträgerin 2023
Dr. rer. nat. Luisa Denkel, Berlin

Dr. Luisa Denkel

Luisa Denkel schloss den Diplomstudiengang Biologie an der TU-Dresden im Jahr 2009 ab und fertigte ihre Doktorarbeit an der Hannover Biomedical Research School (HBRS) und dem Karolinska Institut in Stockholm an, die sie mit summa cum laude im Jahr 2013 abschloss.
Frau Denkel wechselte nach ihrer Promotion an das Institut für Hygiene der Charité Berlin, wo sie sehr großes Interesse an der Durchführung von infektionsepidemiologischen Studien gezeigt und konsequenterweise die Weiterbildung zum Master of Science in Epidemiology an der Berlin School of Public Health absolviert hat. Ihr Forschungsinteresse liegt auf epidemiologisch-infektiologischer Studien mit inhaltlichem Fokus auf Krankenhausinfektionen, antimikrobielle Resistenzen (AMR) und innovative Präventionsmaßnahmen für deren Vermeidung.
Die Ergebnisse der von ihr geleiteten Studien wurden in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht, wie z.B. dem Journal of Clinical Microbiology und Plos One, für das sie auch als akademische Editorin tätig ist und Manuskripte in den Bereichen klinische Studien, Epidemiologie und klinische Mikrobiologie betreut. Eine ihrer Veröffentlichungen wurde vom DGHM Vorstand zum Paper of the Month gewählt.
Anfang 2023 hat im März diesen Jahres Frau Denkel Ihren Antrag auf Habilitation eingereicht. Darüber hinaus engagiert sie sich seit Herbst 2022 in der AG „Medizinische Fachmikrobiologie und Infektionsepidemiologie“ der jungen DGHM und hat diese beim Treffen der jungen Infektionsmedizin (jUNITE) im März dieses Jahres vertreten.


bioMérieux-Diagnostikpreisträger 2023
Dr. med. Janko Sattler

Dr. Janko Sattler

Jank Sattler schloss 2016 sein Medizin-Studium an der Charité in Berlin mit dem Staatsexamen ab und beendete 2017 seine Dissertation. Nach einer Anstellung als Arzt beim Blutspende-Service in Berlin, wechselte er in die Abteilung für Pneumologie und Medizinische Intensivmedizin des Universitätsklinikums Aachen. Im Jahr 2019 begann er als Arzt am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene des Universitätsklinikums Köln.Hier entwickelte er sein Forschungsinteresse im Bereich der multiresistenten Bakterien mit dem Fokus auf Carbapenemase-bildende Enterobacterales. Seine Arbeit konzentriert sich dabei zum einen auf die Detektion von Carbapenemasen im mikrobiologischen Diagnostiklabor und zum anderen auf die genetische Charakterisierung von OXA-48-like Carbapenemasen und assoziierten mobilen genetischen Elementen.Im Bereich der Carbapenemase-Detektion konnte Herr Sattler in seinen Studien zeigen, dass viele phänotypische Tests hinter den Performanceangaben der Hersteller zurückbleiben, wenn sie in einem großen und diversen Set Carbapenemase-bildende Enterobacterales aus Deutschland getestet werden. Des Weiteren beschäftigt sich Herr Sattler mit OXA-48, der in Deutschland am häufigsten nachgewiesenen Carbapenemase. Herr Sattler hat eine bisher unbekannte Transposonumgebung für OXA-48 -Gene erstbeschrieben und neue Unterformen charakterisiert, OXA-484. Janko Sattler hat sich eine ausgesprochene Expertise im Bereich der Bioinformatik und Genomsequenzierung angeeignet und wertet aktuell einen großen Datensatz zu multiresistenten Enterobacteriales mittels künstlicher Intelligenz aus. Hieraus sollen für künftige Detektion Carbapenese-bildender Stämme verlässliche phänotypische Prädiktoren entwickelt werden.


DGHM-Promotionspreisträger 2023
Dr. med. Alexander M. Aldejohann, Würzburg

Dr. Alexander M. Aldejohann

Herr Aldejohann hat an der Universität Tübingen Medizin studiert und schloss 2022 seine Weiterbildung zu Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie am Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg ab, wo er auch seine Promotionsarbeit angefertigte, die er ebenfalls 2022 mit summa cum laude abschloss.

In seiner Promotionsarbeit legt Herr Aldejohann die erste systematische Analyse Echinocandin-resistenter C. glabrata Isolate aus Deutschland vor. Anhand einer Sammlung klinischer Isolate, die im Zeitraum von 2015-2019 an das Nationale Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen gesandt wurden, identifiziert er molekulare Mechanismen der Echinocandinresistenz. Wesentliche Ergebnisse der vorgelegten Arbeit sind (i) eine detaillierte Charakterisierung in Deutschland relevanter Resistenzmutationen, (ii) eine Korrelation zwischen resistenzvermittelndem Genotyp, minimaler Hemmkonzentration und klinischem Outcome, (iii) eine kritische Evaluierung aktueller Methoden zur phänotypischen Resistenztestung. Insgesamt stellen diese Ergebnisse einen relevanten Fortschritt in unserem Verständnis der Resistenzentwicklung bei C. glabrata dar. Dies wird auch dadurch dokumentiert, dass die Arbeit unter Erstautorschaft von Dr. Aldejohann in Journal of Antimicrobial Chemotherapy – Antimicrobial Resistance, und mit ihm als Ko-Autor in mBio publiziert werden konnte.


DZIF-Promotionspreisträgerin der DGHM 2023
Dr. rer. nat. Christine Dunker, Jena

Dr. Christine Dunker

Christine Dunker studierte Biologie an der Universität Jena und schloss den Studiengang mit einer Diplomarbeit am Hans Knöll Institut an. In der sich anschließenden kumulativen Dissertation hat sich Frau Dunker mit verschiedenen Aspekten der Filamentierung im Kontext von Infektionen durch den Pilz Candida albicans befasst.

Die Fähigkeit, Filamente (Hyphen) zu bilden, ist ein wesentlich Virulenzfaktor des Pilzes und daher von großer Relevanz für klinische Fragestellungen und ein wichtiges Thema in der Grundlagenforschung. Ausgangspunkt für die Arbeit von Frau Dunker war die ungewöhnliche Beobachtung, dass eine filamentdefiziente C. albicans-Mutante, die durch Deletion des Gens EED1 generiert wurde, bei intravenöser Infektion in gleichem Maße wie der Wildtyp lebensbedrohliche Erkrankungen auslöste. Diese Beobachtung stand in deutlichem Kontrast zu der allgemeinen Annahme, dass die Filamentierung essenziell für die Virulenz von C. albicans ist.

Damit hat Frau Dunker mit ihrer Arbeit völlig neue Aspekte der Pathogenese von systemischen Candida-Infektionen aufgeklärt, die in verschiedener Hinsicht von Bedeutung sind: Zum einen bieten sie Erklärungsansätze dafür, wie nicht-filamentierende Candida-Arten lebensbedrohlich Infektionen im Menschen auslösen könnten, obwohl sie in Mausmodellen wenig virulent sind. Zum anderen weisen die Ergebnisse auf eine sehr viel engere Verbindung von Morphologie und Metabolismus hin, als bislang angenommen wurde. Frau Dunker ist an 7 Veröffentlichungen beteiligt gewesen, wobei die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit mit ihr als alleinige Erstautorin in Nature Communications erschienen sind und vom Vorstand der DGHM zum „Paper of the Month“ gekürt wurde.


Thomas-F.-Meyer Promotionspreisträgerin 2023
Dr. med. Anna Ralser, PhD; München

Dr. Anna Ralser

Der in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehene Thomas-F.-Meyer Promotionspreis geht an Dr. Anna Ralser, die den Preis leider nicht persönlich annehmen konnte, da sie eine Postdoc-Stelle in San Francisco angenommen hat und zeitgleich zu dieser Tagung an einer Tagung in Kalifornien teilgenommen hat.

Frau Ralser hat Humanmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck (AT) studiert und wechselte 2019 als Doktorandin an das Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene der Technischen Universität München in die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Markus Gerhard und PD Dr. Raquel Mejias-Luque.

In dieser Arbeitsgruppe hat Frau Ralser sowohl ihren Dr. med. als auch ihren PhD abgeschlossen, und den Zusammenhang zwischen einer H. pylori-Infektion und einem (epidemiologisch beobachteten) erhöhten Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs untersucht. Dabei hat sie eine umfangreiche und umfassende Analyse der ausgelösten Immunreaktionen, der Veränderungen in der epithelialen Signalübertragung und der Mikrobiota-Signaturen als Reaktion auf eine H. pylori-Infektion durchgeführt und dabei hochentwickelte und innovative Technologien wie Einzelzell-RNA-Sequenzierung, Chipzytometrie, Durchflusszytometrie, 16S rRNA2/3 Sequenzierung und Histologie eingesetzt.

Ihre Ergebnisse konnten einen direkten Einfluss von H. pylori auf die Entstehung von Darmkrebs im Mausmodell zeigen, das eine experimentelle Grundlage dafür bietet, H. pylori Status in einen angepassten Risikoscore für kolorektale Karzinome aufzunehmen.

Die Daten aus dieser Promotion wurden mit ihr als Erstautorin in der Fachzeitschrift Gut veröffentlicht